Burg der in der salischen und staufischen Kaiserzeit mächtigen Grafen von Abenberg. Besiedlung des Burgberges schon in der Steinzeit, Funde auch durch neueste Grabungen aus der Bronzezeit (Urnenfelderkultur). Der Burg- und Ortsname geht auf einen Personennamen ABO zurück.
Im 11. bis zum Ende des 12. Jahrhunderts waren die Grafen von Abenberg Schirm- und Schutzvögte von Bamberg, Kloster Banz und Kloster Theres; sie hatten weitreichenden Einfluss in Franken. Nach dem Aussterben der männlichen Abenberger Linie kam Abenberg an die Burggrafen von Nürnberg (ca. 1200 - 1296). Von 1296 bis zur Säkularisation Pflegeamtssitz des fürstbischöflich-eichstättischen Oberen Stiftes. Nach bewegter Epoche (1809 - 1984) nun Eigentum des Zweckverbandes Burg Abenberg (Stadt Abenberg, Landkreis Roth und Bezirk Mittelfranken). Umfassende Sanierung seit 1986.
Burg und Grafen von Abenberg werden mehrfach in der deutschen mittelalterlichen Dichtung erwähnt: Im Parzival des Wolfram von Eschenbach (Burganger), im Tannhäuser, im Wartburgkrieg und Kreuzgangschilderungen.
Im Hauptgebäude entsteht ein Haus und Museum fränkischer Geschichte mit Wappengalerie, integriert eine Fossiliensammlung von Geistlichen Rat Auer; in der Scheune künftig das Deutsche Klöppelmuseum. Der erweiterte gastronomische Bereich im Stillasaal dient für Kultur, Tagungen, Seminare und Gesellschaftsfeiern.
Im Aussichtsturm (33m) führen 110 Stufen zum Ausblick bis in die Oberpfalz. In der südlichen Ringmauer (ältester Teil der Burganlage) sind zwei gotische Fensternischen erhalten. Der Schottenturm mit Fachwerkgeschoss wurde vom bedeutendsten privaten Besitzer Anton Schott 1885 als Speicherturm errichtet.
Frau Laura Schott schrieb das erste Stillafestspiel, das mehrfach bei den "Abenberger Festspielen" (1898 bis 1911) aufgeführt wurde. Weitere Stillaspiele folgten 1927 und 1947. In dieser Schott-Epcohe war auch Wilhelm Busch, Vater des Comicbuches, hier zu Gast. Sehenwert das "Nürnberger Tor" mit Stillatürmchen zum Innenhof mit Neidmasken sowie die barocken Brückenfiguren (rechts Justitia).
Am Burggraben die Burgkapelle, 1884 von Kammersänger Schott errichtet (mit Altarbild von Wilhelm Beckmann). Von der Brücke und Kreuzgärtlein schöner Ausblick auf Altstadt und Kloster.